Betreuung – Hirnabbauprozesse

Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Hirnabbauprozessen.

Bei krankhaften Hirnabbauprozessen kommt es zu einem Nervenzellenuntergang. Weiter wird der Hirnabbauprozess begleitet durch die Vermehrung pathologischer Substanzen im Gehirn.

Die wichtigsten Krankheitsbilder sind

  • die Alzheimersche Krankheit.
  • die Picksche Krankheit.
  • die Parkinson-Krankheit.
  • die Chorea Huntington Krankheit.

Bei all diesen vorgenannten Krankheitsbildern kommt es zu einem chronischen Verlauf. Die Nervenzelluntergänge können nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Alzheimersche Krankheit

Die Krankheit tritt typischerweise in der zweiten Lebenshälfte auf. Ca. 8 bis 12 % aller Menschen über 65 Jahre leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Bei den über 80 Jährigen ist die Demenz Typ Alzheimer mit etwa 20 % gegeben und bei den über 90 Jährigen bei etwa 30 %.

Die Demenz des Typs Alzheimer ist unter den Demenzerkrankungen die weitaus häufigste. Die Alzheimer-Demenz macht in etwa 60 % aller Demenzen aus.

Im ersten Krankheitsstadium kommt es zur Vergesslichkeit und zu einer depressiven Verstimmung.

Diese Phase nimmt oftmals ca. 2 bis 3 Jahre in Anspruch. Begleitet wird diese Phase mit der Annahme der Patienten, dass sie bestohlen werden, sich nicht mehr in vertrauter Umgebung zurecht finden und dass eine Antriebsarmut eintritt.

In der zweiten Phase, die in etwa 2 bis 5 Jahre andauert, werden die Demenzsymptome immer deutlicher.

In dieser Phase ist bedeutend, dass die Patienten die Fähigkeit verlieren, mit Bargeld umzugehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass epileptische Anfälle auftreten, wird größer. Die Ungeschicktheit im Alltag nimmt zu.

In der dritten Phase kommt es zur vollkommenen Orientierungslosigkeit.

In dieser Phase muss allerspätestens eine Betreuung angeordnet werden, wenn eine Vorsorgevollmacht nicht vorhanden ist.

Die Picksche Krankheit

Bei der Pickschen Krankheit handelt es sich um eine Demenzerkrankung, die oftmals zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr eintritt und sehr rasch verläuft. Der Betroffene erkennt den Eintritt der Krankheit oftmals nicht.

Es kommt zum beruflichen Versagen, zu Antriebsstörungen. Die eigene körperliche Vernachlässigung und Verwahrlosung ist eines der typischen Zeichen. Es kommt zu schweren Funktionsstörungen. Nach Feststellung kommt es oftmals innerhalb von 5 Jahren zum Tod des Betroffenen.

Es muss während der gesamten Phase der Erkrankung Betreuung angeordnet werden, wenn nicht Vorsorgevollmachten vorhanden sind.

Die Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit ist bei etwa 1 % aller Menschen über 60 Jahre gegeben. Die Erkrankung verläuft langsam. Es kommt zu keiner wesentlichen Verkürzung der Lebenserwartung.

Nur bei etwa 1/3 der Patienten kommt es zur Ausbildung eines Demenz-Syndroms mit ähnlichen Veränderungen, wie bei der Alzheimerschen Demenz.

Bei der Parkinson-Krankheit muss oftmals keine Betreuung angeordnet werden. Es muss allerdings beachtet werden, dass die Nebenwirkungen der eingesetzten Medikamente oftmals dazu führen können, dass psychische Missstimmungen eintreten. In stark ausgeprägten Fällen kann dann eine Betreuung notwendig sein.

Die Chorea Huntington Krankheit

Die im Deutschen unter Veitstanz bekannte Erkrankung ist eine der schwersten Demenzerkrankungen und endet oftmals nach Eintritt der Erkrankung innerhalb von 10 bis 15 Jahren mit dem Tod.

In all den Fällen ist die Anordnung einer Betreuung im frühen Stadium absolut notwendig.