Schweden besaß Jahrzehnte lang eine besonders hohe Erbschafsteuer.
20 Jahre nach der Abschaffung der Erbschaftsteuer in Schweden im Jahr 2005 zeigt sich, dass der Ausstieg aus der Erbschaftsteuer in Schweden positive Aspekte hatte.
Die Schweden hatten über Jahrhunderte hinweg auf Grund einer langen Tradition eine sehr hohe Erbschaftsteuerbelastung.
In Zeiten der Linksregierungen in Schweden in den 80er Jahren wurde die Erbschaftsteuer nochmal dramatisch erhöht.
Im Jahr 2005 wurde dann der Entschluss gefasst, dass die Erbschaftteuer aufgehoben wird. Die Aufhebung der Erbschaftsteuer hatte positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Wohlstand in Schweden.
Es ist festzuhalten gewesen, dass zu Zeiten des demokratischen Sozialismus in Schweden die Steuerpolitik in diesem skandinavischen Land immer höhere Belastungen von den Bürgern forderte.
Vor allem das Argument der sozialen Gleichstellung, der Vermeidung von Benachteiligung der Familien mit geringen Vermögen zur Abwendung sozialer Ungerechtigkeiten wurde die Erbschaftsteuer drastisch erhöht.
Die Linksregierungen kamen dazu, dass im Jahr 1977 nahezu 70% des anteiligen Nachlasses besteuert worden sind.
Im Jahr 2004 wurde dann durch einstimmiges Votum aller Politiker, die zum Zeitpunkt der Einstimmung im schwedischen Reichstag waren, die Einkommensteuer komplett abgeschafft.
1983 war zu dem die schwedische Erbschaftsteuer von 70 % bereits auf 30 % abgesenkt worden.
Die Aufhebung und Abschaffung der Erbschaftsteuer gingen eine von der sozialdemokratischen Regierung beauftragte Untersuchung voraus.
Die von der sozialdemokratischen Regierung beauftragten Sachverständigen etc. kamen zu dem Ergebnis, dass einerseits auf staatlicher Seite ein immenser Verwaltungsaufand betrieben werden muss und auf Grund der hohen Steuerbelastung, dass dann Unternehmen verkauft und geschlossen werden mussten oder Unternehmen über Jahrzehnte hinweg nicht investieren konnten, da sie durch die Kreditaufnahme für die Erbschaftsteuer blockiert waren.
Die sozialdemokratische Regierung hatte auch erkannt, dass die schwedische Steuerpolitik dazu führte, dass immer mehr Großunternehmen wie Tetra Pak, IKEA etc. das Land verließen.
Auch vermögende Schweden verließen in großen Mengen das Land, um sich in Spanien, Portugal, Frankreich und Italien niederzulassen.
Es wurde dann der Schritt gegangen, die horrende Erbschaftsteuer komplett abzuschaffen.
Durch die Abschaffung der Erbschaft- und Schenkungssteuer wurde der Kapitalflucht entgegengetreten, die bereits in den 60er und 70er Jahren in Schweden ihren Höchststand erreicht hatte.
Aber auch in den Jahren 1990 bis 2005 war die Kapitalflucht aus Schweden sehr hoch.
In diesem Zeitraum war auch festzustellen, dass es in Schweden nahezu keine Neugründungen, keine Börsengänge und nahezu es keine Neuinvestitionen gab.
Nach der Abschaffung der Erbschaftsteuer wurde beobachtet, ob sich dann gerade eine wirtschaftliche Erholung einstellen wird.
Und auf Grund der Feststellung und der Auffassung der Unternehmen, stellte sich heraus, dass in den Jahren zwischen 2013 und 2023 es mehr börsennotierte Unternehmen in Schweden gibt als in Deutschland, Frankreich, Spanien und den Niederlanden zusammengenommen.
Auch der IKEA-Gründer ging nach vier Jahrzehnten wieder nach Schweden zurück.
Auch der IKEA-Gründer selbst kam persönlich mit seinem Wohnsitz wieder nach Schweden.
Es ist allerdings auch festzuhalten, dass in Schweden es die größte Vermögensungleichheit gibt. Es ist aber auch festzuhalten, dass der Wohlstand und das verfügbare Einkommen in Schweden deutlich höher ist als in anderen europäischen Ländern.
Der Wohlstand im unternehmerischen Bereich hat dazu geführt, dass zwar einerseits die Gewinne der Unternehmer sehr stark gestiegen sind aber auch dazu geführt haben, dass der durchschnittliche Arbeitnehmer ein deutlich höheres Einkommen hat als die restlichen Arbeitnehmer in Europa.
Die Freiheit der Unternehmen von der Erbschaftsteuer, hat auch dazu geführt, dass Gewinne nicht ins Ausland verlagert werden, sondern in Schweden der Ertragsteuerung unterzogen werden, sodass auf Grund der Einnahmen aus dem unternehmerischen Bereich, der sich in Schweden wohlfühlt, ein gut ausgebautes Wohlfahrtssystem herausgebildet werden konnte, welches allerdings von den schwedischen Bürgern nicht unangemessen in Anspruch genommen wird.
In Verantwortung für das Ganze, nämliche die Gesellschaft, wird hier der Sozialstaat wesentlich weniger in Anspruch genommen als beispielsweise in Deutschland.